« Prozessuale Umgehung der gerichtlichen Nachprüfung einer Geschäftsführer-Abberufung | Home | Wer hat im Firmenbuchverfahren bei Änderungen im Stand der Gesellschafter einer GmbH Parteistellung? »
Interessenkollision des Rechtsanwalts der GmbH – Minderheitsgesellschafter kann nicht vom Rechtsanwalt direkt Unterlassung der Vertretung verlangen
von Dr. Lukas Fantur | 2. Dezember 2023
Ein Minderheitsgesellschafter hat keinen eigenen Anspruch gegen den Rechtsanwalt der GmbH wegen angeblicher Interessenskollision bei seiner Vertretung. Das hat der Oberste Gerichtshof entschieden.
Minderheitsgesellschafter kann nicht selbst direkt gegen den Rechtsanwalt der Gesellschaft vorgehen
Das wesentliche Ergebnis des Obersten Gerichtshofs (OGH zusammengefasst:
- Ein Rechtsanwalt, der eine GmbH vertritt, unterliegt aufgrund dieser Vertretung keiner Treuepflicht gegenüber einzelnen Gesellschaftern der GmbH.
- Ein einzelner Gesellschafter kann gegen den Rechtsanwalt daher keinen eigenen Anspruch auf Unterlassung der Vertretung der GmbH wegen angeblicher Interessenkollision geltend machen.
Quelle: OGH 29.06.2023, 5 Ob 171/22s
Über mich
Ich bin Rechtsanwalt in Wien. Langjähriger hauptsächlicher Schwerpunkt meiner Tätigkeit ist das GmbH-Recht, insbesondere die Beratung und Vertretung im Gesellschafterstreit.
- Informationsanspruch des GmbH-Gesellschafters
- Gesellschafter-Rechte auf Information, Bucheinsicht
- Verweigerung des Informationsanspruchs des GmbH-Gesellschafters bei Konkurrenzierung
- Informationsrecht des GmbH-Gesellschafters über mit der GmbH verbundene Unternehmen
- Informationsrecht des GmbH-Gesellschafters Rechtsmissbrauch, Verweigerung
- Ausübung des Bucheinsichtsrechts eines Gesellschafters durch Vertreter
- GmbH-Gesellschafter und Kenntnis von GmbH-Gesetz
- Grenzen der Zulässigkeit vertraglicher Wettbewerbsverbote für Gesellschafter
Themen: Gesellschafter-Rechte | 0 Kommentare »